Anfang Dezember hatte mich mein Freund mit einer vorweihnachtlichen Ueberraschung beglueckt. Wir sollten doch tatsaechlich bei der naechsten Schlag-den-Raab-Aufzeichnung in Koeln dabei sein. Und fuer diese Tickets konnte man sich auch schon vor einem Jahr (!) auf die Liste als Interessenten setzen lassen.
Ich fieberte also noch ein paar Tage auf das Event hin, bis, ja bis ich im Radio die Meldung hoerte, dass der Herr Raab sich kurz vor meiner Show die Hand brechen musste. Na toll, dachte ich. Aber einen Tag spaeter dann Erleichterung, die Show findet trotzdem statt, nur mit einer Ausnahmeregel: Sowohl der Kandidat, als auch Stefan Raab duerfen fuer alle Spiele nur die linke/schwaechere Hand benutzen, also quasi „Schlag den Raab mit links“. Und DEN Eindruck hatte ich dann im Studio wirklich. Raab muss ja irgendwie noch unter Schmerzmitteln gelitten haben oder sonstwie abgelenkt gewesen sein, wenn er nicht mal nach Alphabet sortieren kann oder saemtliche Spieler des Nationalkaders von 2010, wenn im gleichen Jahr WM war, aufzaehlen. Der Kandidat war sympathisch, keine Frage, aber sonderlich schwer zu knacken war er auch nicht. Man durfte nichts mit ins Studio nehmen, ausser dem Portemonaie. Handys, Handtaschen, Schluessel, Wertsachen musste man alles in der Garderobe zusammen mit den Jacken abgeben.
Wir bekamen einen Platz links oben hinter der Kandidatentreppe, wo es doch sehr dunkel war. Selbst ich, die weiss, wo ich gesessen bin, hatte Schwierigkeiten mich zu finden als ich zu Hause die Aufzeichnung gesehen habe.
Alles in allem wars auf jeden Fall eine Erfahrung wert. In den Werbepausen wurden wir mit Raab-in-Gefahr-Clips bei Laune gehalten und es gab sogar ein Tetrapak Wasser fuer das Publikum. Ein Animateur stimmte uns vor der Show ein und hielt uns waehrend der Pausen bei Laune, so dass wir die richtige Stimmung vor den Kameras aufbringen konnten. Die Show selbst haben die meisten vielleicht gesehen, deswegen werde ich darueber nicht soviel erzaehlen. Mir stellt sich allerdings die Frage, ob die Sicherheitsvorkehrungen, keinerlei Wertsachen (keine Handies und/oder Kameras) mitnehmen zu duerfen, neu sind oder erst seit dem Wetten-dass-Unfall zwei Wochen vorher, bei dem fast im Minutentakt Videos zum Unfallgeschehehen bei YT hochgeladen wurden, bestehen. Bei Pro7 jedenfalls wurde bei jedem einzelnen nochmal eine Leibesvisitation gemacht, bevor er/sie ins Studio durfte.
Die Studiohalle muss riesig gewesen sein, wird da doch neben Schlag-den-Raab, auch noch Unser-Star-jetzt-Song-fuer-Oslo, als auch „TV Total“ aufgezeichnet.
Um halb zwei Uhr morgens kamen wir wieder aus dem Studio raus und begaben uns auf den Heimweg. Der Trip war allerdings die Hoelle. Bereits beim Verlassen des Gebaeudes ahnten wir, dass uns eine beschwerliche Heimfahrt bevorstand. Es schneite schon seit Stunden ununterbrochen. In Koeln wurde sowieso nicht geraeumt, also mussten wir erstmal aus Koeln raus. Auf der Autobahn gings allerdings nicht sehr viel besser weiter, so dass wir zweimal laenger gerastet haben um dem Winterdienst Zeit zu geben, die Strassen einigermassen befahrbar zu machen. Teilweise konnte man naemlich wirklich nur noch erahnen, wie die Spuren verliefen. Kaum zu glauben, dass ausser ein paar steckengebliebenen Lastwaegen, die den Berg nicht mehr hochkamen, wir keinen Unfall beobachten konnten.
Um acht (!) Uhr morgens kamen wir dann doch noch heil, aber total erschoepft zu Hause an.