Gestern war ich im OpenAirKino an der Nuernberger Burg und es lief „Lars und die Frauen“. Lars lebt zurueckgezogen in der Garage seines Elternhauses, in dem sein aelterer Bruder Gus mit dessen schwangeren Frau Karin wohnt. In seiner Stadt moegen ihn alle, aber er meidet den Kontakt zu den Menschen. Sein Bruder und seine Frau machen sich zunehmend Sorgen um ihn, die auch vollkommen verstaendlich sind, als Lars ihnen eines Tages eine lebensechte Sexpuppe als daenisch-brasilianische Internetbekanntschaft vorstellt, die im Rollstuhl sitzt (Ist ja klar, denn Laufen koennen diese Realdolls immernoch nicht). Lars lebt seitdem in der Wahnvorstellung, dass die Puppe, die er Bianca nennt, tatsaechlich real ist und freundet sich mit ihr an. Sie ist fortan ein Teil seines Lebens und seine weibliche Begleitung. Gus und Karin ziehen aus Verzweiflung die Hausaerztin, die gleichzeitig auch Psychologin ist, hinzu und bitten Sie um Rat. Diese meint, dass die einzige Moeglichkeit Lars zu helfen darin besteht seine Vorstellung mitzuspielen. Sie selbst erzaehlt Lars, dass Bianca eine mysterioese Krankheit hat und regelmaessige Behandlungen braucht, um ihn fuer psychologische Sitzungen zu sich in die Praxis holen zu koennen. Sie findet bald heraus, dass Lars Probleme hat soziale Kontakte aufzubauen und ihn menschliche Beruehrungen unangenehm sind bzw. teils sogar Schmerzen zufuegen. Deswegen wehrt er Margos Annaeherungsversuchen, seiner neuen Kollegin, immer wieder aus oder ignoriert sie. Doch heimlich beobachtet er sie doch immer wieder.
Inzwischen bemerken auch die anderen Menschen in der Gemeinde ihre neue „Mitbewohnerin“ und nach anfaenglich skeptischen Blicken tun alle ihr Moeglichstes um Lars bei der Genesung zu helfen und integrieren Bianca vollstaendig in ihr Leben. Sie bekommt die Haare geschnitten, arbeitet im Krankenhaus und hilft bei wohltaetigen Veranstaltungen mit. Dadurch hat Bianca immer weniger Zeit fuer Lars, der sich daraufhin lautstark mit ihr streitet. Nachdem Bianca einmal mehr keine Zeit fuer ihn hatte, verabredete er sich mit Margo zum Bowling. Die beiden haben eine Menge Spass miteinander und bei der Verabschiedung mit Handschlag merkt Lars, dass ihn ihre Beruehrungen nicht weh tun.
Eines Morgens findet Lars die bewusstlose Bianca im Bett vor und ruft auf Karins Anweisungen den Krankenwagen. Dort wird die Diagnose gestellt, dass Bianca schwer krank waere und im Sterben liege. Die ganze Stadt ist tief betroffen und schickt Genesungsstraeusse und -karten und hoffen auf baldiges Genesen der kranken Puppe (ich muss das nochmal erwaehnen, denn es geht immernoch nicht um eine Person ). Doch Bianca stirbt und auch an der Beerdigung nehmen alle Stadtbewohner teil. Nach dem Begraebnis stehen Margo und Lars noch eine zeitlang am Grab. Am Ende bittet Lars Margo sogar um einen Spaziergang.
Mehr als den Film kurz wiederzugeben kann ich eigentlich nicht machen, denn er war wirklich nicht schlecht: wunderbar erzaehlt und ruebergebracht mit einer kleinen Spickung von Lachern, die eine Sexpuppe, die wie ein echter Mensch behandelt wird, natuerlich mit sich bringt. Ein netter Film, wenn man mal nicht weiss, was man anschauen koennte.
Allerdings hab ich das gestern nur eingehuellt in Fleecedecke und Fleecejacke und einem aufblasbaren Campingkissen ertragen, sonst waer ich wohl jaemmerlich erfroren. Ich hab sogar kurz meinen Schirm ausgepackt, und mich so vor boesen kleinen Tropfen geschuetzt. Es wurde kein ganzer Regen draus, aber kalt waren die Troepfchen trotzdem. So.
Den Film habe ich zwar nicht gesehen, aber passend zum Thema empfehle ich diesen Beitrag bei Polylux:
http://www.polylog.tv/videothek/videocast/12017/