Ein Kollege hatte ja Freitag seinen Abschied gefeiert, erst mittags kurz im Buero, dann abends noch im Wild Wing Cafe. Im Wild Wing Cafe waren wir anfangs zu zehnt und nach dem Essen gingen nach und nach die Leute nach Hause bis nur noch 6 ueberblieben. Es kam die Frage auf, ob man noch etwas unternehmen wollte oder nicht und irgendwer fragte dann, ob wir nicht in eine Stripbar gehen wollten. Bei 75% der Gruppe stiess das auf volle Begeisterung, klar, wenn 90% Maenner sind. Ich war die einzige Frau, aber daran hatte ich mich die letzten Jahre ja schon dran gewoehnt, dass ich in einer hauptsaechlichen Maennerbranche arbeite. Ueberhaupt bin ich schon in der Schule mehr als Maedchen eher in der Minderheit gewesen auf dem technischen Zweig.
Am Ende landeten wir doch im Oasis Goodtime Emporium, einer kleinen Stripbar in Atlanta. Ich war bis dato noch nie in etwas aehnlichem, denn anscheinend hatte ich immer nur Freunde, die sich fuer so etwas nicht interessierten oder mich als Frau nicht in so etwas mitnahmen. Aber in meinem Kreis kam die Idee Stripclub ueberhaupt nie auf. Und ich dachte der Hype in Stripclubs zu gehen kommt nur in dem Alter, in dem man gerade erwachsen wird oder, wenn man vorhat zu heiraten und will vorher noch einen ordentlichen Junggesellenabend verbringen. Aber anscheinend wirds erst richtig anziehend, wenn man schon verheiratet ist. Ich glaube nicht, dass einer der Kollegen, die Freitag abend dabei waren irgendwas von einem Stripclub zu Hause erzaehlen. Soll jedenfalls nicht mein Problem sein. Ich hab mich jedenfalls koestlich amusiert, denn ich konnte mit einem guten Kollegen den ganzen Abend ueber die Maedchen diskutieren, die da rumliefen. Die eine hatte Orangenhaut, die andere kleine Brueste, deswegen tanzte sie hauptsaechlich mit dem Hintern zu den Maennern, weil sie vorne nichts zum wackeln hatte. Es war in dem Lokal auch recht frisch, aber das sollte wohl den Effekt der steifen Nippel wahren. Wir bekamen alle interne „Decknamen“ von unserem Dr. Bob. John Boy und und Mary Lou (das war ich) amuesierten sich also eher in Worten und Gespraechen, waehrend Dr. Bob, Fred und Bert sich von den Maedels becircen liessen. Es gab Maedchen, die versorgten die Maenner gegen Trinkgeld mit einem Lapdance und Maedchen, die oben an der Stange tanzten, wobei wahrscheinlich alle Lapdance Maedchen irgendwann auch mal an der Stange tanzen mussten im Laufe des Abends. Und da sind noch die Maedels, die durch die Tische laufen und ihre „“Shots“ verkaufen, verschiedene Schnaepse in Reagenzglaesern. Einige der Maedchen an den Stangen hatten wirklich was drauf und zeigten aktiven Einsatz und guten Poledance, waehrend andere sich nur pro forma an der Stange raekelten, sich nur maessig zur Musik bewegten und sich die Dollars in die Strumpfbaender stecken liessen. Auch hier hab ich beobachtet, dass je aktiver die Maedels waren oder mehr Oberweite hatten, desto mehr Geld liessen die Maenner springen.
Dr. Bob hat sich an dem Abend anscheinend zum Ziel gemacht mich abzufuellen, denn nach dem ersten Tequila, dem ich noch freiwillig zugestimmt hatte, folgte ein zweiter und nach dem ein dritter. Ich ahnte sowas schon, deswegen liess ich mir viiiiiiiel Zeit zwischen den Shots, damit er nicht auf die Idee kaeme mir einem nach dem anderen zuzuschieben. Am Ende blieb es bei dreien und darueber war ich froh, denn nach dem vierten haette ich erst wieder einige Zeit gebraucht, bis ich wieder aufstehen konnte.
Neben mir liess sich ein Typ einen Shot verpassen und das ging natuerlich nicht ohne wieder eine Show von den Maedels zu bekommen. Die asiatische Bedienung, gekleidet wie die Sport-Maedchen in den Anime-Filmen, setzte sich daraufhin mit dem Gesicht zu ihm gewandt auf seinen Schoss und deutete quasi einen wilden Ritt an und ihre Zunge spielte derweilen staendig mit dem Reagenzroehrchen rum. Nachdem sie so eine ganze Weile auf ihm herumhopste, kam eine Kollegin von ihr von hinten an und steckte ihr irgendaws Bonbonaehnliches in die Hand. Bei naeherem Zusehen erkannte ich ein kleines Snickers. „Wenns mal wieder laenger dauert: Snickers.“ John Boy und ich sind so abgebrochen und mussten feststellen, dass sich dieser Spot in dieser Situation bestimmt auch gut verkauft haette. Das war wohl das Highlight des Abends fuer uns.
Nach drei Tequilas und etlichen Lapdances sind wir dann endlich gegangen. Auf dem Highway nach Hause kam Dr. Bob noch die super Idee noch kurz im Waffle House fruehstuecken zu gehen um 1 Uhr nachts. Dabei wollte ich nur noch ins Bett und hatte absolut keinen Hunger. Auch wenn mich das Essen sehr angelacht hat, blieb ich standhaft und sah den anderen beim Essen zu. Zum Glueck war das Waffle House dann wirklich die letzte Station und wir fuhren dann ins Hotel zurueck.
So, nun hab ich das Kapitel Stripclub wohl auch schon hinter mir.